Was ist Bildungsurlaub2024-03-13T11:09:56+01:00

Was ist Bildungsurlaub?

Bildungsurlaub bezeichnet das Recht von Beschäftigten, sich für Weiterbildungsmaßnahmen von der Arbeit freistellen zu lassen. 5 Tage pro Jahr stehen Arbeitnehmenden für Bildungsurlaub zur Verfügung.

Das bedeutet: In dieser Zeit werden Sie von Ihrem Arbeitgeber freigestellt und können an einer anerkannten Fortbildungsmaßnahme Ihrer Wahl teilnehmen. Sprachkurse im Ausland sind dabei besonders beliebt, weil man neben der Kursteilnahme noch Land und Kultur des Gastlandes kennenlernt. Voraussetzung ist, dass Sie einen gültigen Anspruch haben und die Veranstaltung im Bundesland, in dem Sie arbeiten, als Bildungsurlaub anerkannt ist. Bildungsurlaub wird in manchen Bundesländern als Bildungszeit oder Bildungsfreistellung bezeichnet.

Wenn Sie in einem Bundesland beschäftigt sind, das ein Bildungsfreistellungsgesetz verabschiedet hat, haben Sie grundsätzlich Anspruch auf Bildungsurlaub. Jedes Jahr stehen Ihnen 5 Kalendertage zur Verfügung, d.h., Sie können theoretisch jedes Jahr einmal Bildungsurlaub beanspruchen. Eine großartige Möglichkeit, um sich kontinuierlich weiterzubilden und so zum Beispiel Jahr für Jahr Ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Sind Sie in Teilzeit angestellt, können Sie ebenfalls Bildungsurlaub beantragen. Eventuell verringert sich Ihr Anspruch um ein paar Tage, analog zu Ihrer Arbeitszeit.

In manchen Bundesländern besteht außerdem die Möglichkeit, den Anspruch von zwei Jahren zusammenzufassen, sodass Ihnen ein Zeitraum von 10 Tagen am Stück für Ihre Bildungsfreistellung zur Verfügung steht.

Bildungsurlaub hat nichts mit dem regulären Erholungsurlaub zu tun. Ihr Erholungsurlaub wird nicht gekürzt oder anderweitig beschnitten, wenn Sie Bildungsfreistellung in Anspruch nehmen. Obwohl es Bildungs-„urlaub“ heißt, ist damit kein Urlaub im herkömmlichen Sinne gemeint, sondern eine Zeit für Ihre persönliche Weiterbildung.

Die Kosten für Ihre Bildungszeitveranstaltung tragen Sie selbst. Das beinhaltet Kursgebühren und zusätzlich anfallende Kosten für Anreise, Unterbringung und Verpflegung. Ihr Arbeitgeber unterstützt Sie dahingehend, dass Sie während der Freistellung weiterhin Ihr normales Gehalt beziehen.

Ich habe immer noch ein paar Fragen…

Ich habe einen Sprachkurs gefunden, der mir gefällt, aber er ist nicht als Bildungsurlaub anerkannt.2024-02-02T08:54:56+01:00

Vielleicht können wir da weiterhelfen den gewünschten Sprachkurs als Bildungsurlaub anerkennen zu lassen. Senden Sie uns Namen der Sprachschule zu und wir setzen uns mit dem Veranstalter in Verbindung. Sollte die Sprachschule an einer Anerkennung für Bildungsurlaub interessiert sein, leiten wir gern den Antragsprozess bei den zuständigen Ministerien ein. Gerne können Sie auch die Schule kontaktieren und unseren Service weiterempfehlen.

Kann ich bei „Bildungsurlaub Approval“ Sprachreisen buchen?2024-02-02T07:43:49+01:00

Bildungsurlaub Approval unterstützt Sprachschulen aus dem Ausland ihre Kurse als Bildungsurlaub in verschiedenen Bundesländern anerkannt zu bekommen. Wir selbst bieten keine Sprachreisen an, Sie können einen Sprachkurs direkt bei der Schule oder über Sprachreiseagenturen buchen.

Über unsere Sprachschulsuche auf der Startseite finden Sie Sprachschulen, deren Sprachkurse für Bildungsurlaub akkreditiert sind.

Was ist, wenn ich vor oder während meines geplanten Bildungsurlaubs krank werde?2024-02-25T08:39:05+01:00

Sollten Sie vor Ihrem Bildungsurlaub krank werden, teilen Sie dies unverzüglich Ihrem Arbeitgeber mit und legen Sie ein ärztliches Attest vor. Ihr Anspruch auf Bildungsurlaub kann dann auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Informieren Sie auch umgehend den Veranstalter.

Hat der Kurs bereits begonnen und Sie werden währenddessen krank, melden Sie sich ebenfalls unverzüglich bei Ihrem Arbeitgeber und reichen ein Attest ein. So können die verpassten Tage zu einem späteren Zeitpunkt nachgewährt werden. Informieren Sie ebenfalls Ihren Kursveranstalter.

Darf der Antrag für Bildungsurlaub vom Arbeitgeber abgelehnt werden?2024-02-25T08:41:12+01:00

Ihr Antrag auf Bildungsurlaub darf nur aus dringenden Gründen abgelehnt werden, wenn dringende betriebliche bzw. dienstliche Anlässe dem von Ihnen gewünschten Zeitpunkt entgegenstehen. Das heißt, ein ordnungsgemäßer Betriebsablauf könnte in dieser Zeit nicht gewährleistet werden. Auch falls Urlaubswünsche Ihrer Kollegen, z.B. unter sozialen Gesichtspunkten, Vorrang verdienen, ist eine Ablehnung rechtens. Arbeitgebende dürfen Veranstaltungen ablehnen, die nicht als Bildungsurlaub anerkannt sind, oder wenn die geforderten Dokumente nicht bis zum Abgabetermin eingereicht wurden.

In den Gesetzen zur Bildungsfreistellung haben die Bundesländer genau definiert, welche Gründe für eine Ablehnung zulässig sind. Arbeitgebende sind verpflichtet die Ablehnung form- und fristgerecht unter Angaben von Gründen zu erklären. Sollte Ihr Bildungsurlaub aus anderen Gründen abgelehnt werden, können Sie dem gegebenenfalls mit rechtlicher Unterstützung widersprechen.

Immer wieder kommt es vor, dass ein Arbeitgeber schlichtweg nicht genügend Kenntnis über das Bildungsurlaubsgesetz hat und einen Antrag deshalb ungerechtfertigt ablehnt. Hier kann Ihnen der Veranstalter mit beispielsweise einem Schreiben für Ihren Arbeitgeber weiterhelfen. Auch Bildungsurlaub Approval unterstützt Sie gerne mit weiteren Informationen.

In jedem Fall informieren Sie bitte umgehend den Veranstalter über die Ablehnung des Bildungsurlaubes, damit Ihr gebuchter Kurs gegebenenfalls rechtzeitig storniert werden kann.Gut zu wissen: In manchen Kleinbetrieben ist kein Bildungsurlaub möglich. In Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen fallen Kleinbetriebe mit weniger als 5 Beschäftigten aus dem Bildungszeitgesetz. In NRW und Baden-Württemberg gibt es in Kleinbetrieben mit weniger als 10 Beschäftigten keinen Anspruch. Außerdem ist in manchen Bundesländern limitiert, wie viele Beschäftigte eines Betriebs pro Jahr Bildungsurlaub nehmen dürfen (zwischen 10% und 50% der Belegschaft).

Haben Beamt:innen Anspruch auf Bildungsurlaub?2024-02-25T08:42:59+01:00

Beamt:innen haben nur in wenigen Bundesländern Anspruch auf Bildungsurlaub. In einigen Bundesländern bestehen jedoch Sonderurlaubsverordnungen für Beamt:innen, Richter:innen und Soldat:innen. Schauen Sie bitte in unserer Zusammenfassung unter dem jeweiligen Bundesland nach.

Was ist mit Auszubildenden?2024-02-25T08:45:02+01:00

Auch Auszubildende haben Anspruch auf Bildungsurlaub, wenn sie die Voraussetzungen erfüllen (min. 6 Monate Vollzeit im Unternehmen). In einigen Bundesländern gibt es allerdings Einschränkungen. So ist in Thüringen der Anspruch auf 3 Tage pro Jahr beschränkt, in Baden-Württemberg auf 5 Tage während der gesamten Ausbildungszeit. In Hessen, NRW und Rheinland-Pfalz werden für Azubis ausschließlich Seminare zur politischen Bildung anerkannt.

Haben Selbständige oder Freiberufler Anspruch auf Bildungsurlaub?2024-02-25T08:48:02+01:00

Da das Bildungsurlaubsgesetz nur für Arbeitnehmer gilt, besteht für Selbständige oder Freiberufler kein Anspruch auf Bildungszeit.

Ich werde dieses Jahr keinen Bildungsurlaub beantragen. Kann ich meinen Anspruch ins nächste Jahr übertragen?2024-02-25T08:50:19+01:00

In vielen Bundesländern besteht die Möglichkeit, die Ansprüche von zwei aufeinanderfolgenden Jahren zusammenzufassen. Sie erhalten damit Anspruch auf insgesamt 10 Kalendertage am Stück, die Sie für einen längeren Bildungsurlaub nutzen können. Gerade für eine Sprachreise ins Ausland ist das sehr empfehlenswert.

In einigen Bundesländern verfällt ein nicht genutzter Anspruch am Jahresende.

Die Zusammenfassung ist möglich in Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Es ist darauf zu achten, in welchem Jahr der Antrag auf Zusammenfassung gestellt wird. Wie immer gilt: Die Regelungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland.

Gibt es eine finanzielle Förderung für meinen Bildungsurlaub?2024-02-25T08:51:34+01:00

Grundsätzlich müssen Sie die Kosten für Ihren Bildungsurlaub selbst tragen. Es lohnt sich aber immer beim Arbeitgebenden nachzufragen, ob eine finanzielle Unterstützung in Frage käme. Ihre Chancen sind höher, wenn das Unternehmen von dem erlernten Wissen profitiert.

Unter bestimmten Umständen können Sie allerdings eine finanzielle Förderung für Ihre Fortbildung beantragen. Wichtig: Informieren Sie sich über Fördermöglichkeiten, bevor Sie Ihren Kurs buchen!

Die Bundesländer NRW, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein übernehmen teilweise Kosten für Fortbildungen.

Beschäftigte, die in NRW wohnen, können vom sogenannten Bildungsscheck profitieren. Abhängig vom Einkommen ist eine Kostenbeteiligung des Landes an Weiterbildungskursen von bis zu 50% möglich, max. 500€.

Rheinland-Pfalz bietet mit dem Qualischeck eine Möglichkeit, sich den Bildungsurlaub mitfinanzieren zu lassen. Abhängig vom Einkommen und der Höhe der Kursgebühr übernimmt der Qualischeck bis zu 60% der Kurskosten, maximal 600€.

Der Weiterbildungsbonus in Schleswig-Holstein sieht eine Übernahme von 50% der Kursgebühren vor, unter der Voraussetzung, dass der Arbeitgeber die anderen 50% übernimmt. Gut für Sie als Arbeitnehmer, denn Ihr Anteil an den Kursgebühren wäre mit dem Weiterbildungsbonus abgedeckt. Allerdings darf Ihr Arbeitgeber in diesem Fall die Themenauswahl der Kurse beschränken. Eventuell genehmigt er dann nicht den Kurs, den Sie sich bereits ausgesucht hatten.

Informationen zu den Fördermöglichkeiten der Länder erhalten Sie auf den Webseiten der zuständigen Ministerien

Kann ich Bildungsurlaub von der Steuer absetzen?2024-02-25T08:53:16+01:00

In der Regel können Sie die Kosten für Ihren Bildungsurlaub als Werbungskosten in Ihrer Einkommenssteuererklärung geltend machen. Dazu gehören z.B. nicht nur die Seminargebühren und Lehrmittel, sondern auch die Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung. Als Werbungskosten zählen diese allerdings nur, wenn Ihre Fortbildung beruflich veranlasst ist und Sie die Kosten dafür selbst tragen. Es muss ein erkennbarer Zusammenhang zwischen Ihrer beruflichen Tätigkeit und dem Thema Ihrer Bildungsfreistellung bestehen. Sprachkurse haben gute Chancen, als Werbungskosten anerkannt zu werden.

Am besten ziehen Sie Ihren Steuerberater zu Rate, inwieweit die Kosten für Ihren Bildungsurlaub absetzbar sind.

Tipp: Für das Finanzamt müssen alle Kosten mit Belegen nachweisbar sein. Heben Sie sich deshalb alle Belege und Quittungen gut auf.

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